Deutschlands wundersame Stromschwemme

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

 

Das erste Wunder ist ein positives, dass der Strom nämlich noch immer unverdrossen aus der Steckdose kommt, obwohl Deutschland im Jahr 2011 acht seiner 17 Atomkraftwerke vom Netz genommen hat. Doch nicht nur Lobbyisten warnten laut vor Stromlücken. Diese düsteren Prophezeiungen werden jeden Tag von der Wirklichkeit widerlegt. Ein großer Blackout wäre längst einmal fällig gewesen. Aber nichts passierte.

Wind und Photovoltaik verderben den Gaskraftwerken das Geschäft

Am 24. März dieses Jahres steuerten Photovoltaik und Wind gegen 14 Uhr ganze 70 Prozent des Stroms bei. Das war zwar eine Ausnahme mit viel Wind an einem klaren Tag, aber die Ausnahmen werden sich häufen mit dem Ausbau der Erneuerbaren.

Kommentar

Einmal mehr eine etwas naive und kurzfristige Betrachtung, die sich mit der Truthahn-Illusion erklären lässt. Der 24.März 2013 war ein Erfolgstag - er hätte genausogut zum Katastrophentag werden können. Denn in dieser Zeit hätte eine kleine Störung ausgereicht, um das europäische Stromnetz in den Abgrund zu reißen, wie einem Bericht der deutschen Bundesnetzagentur zu entnehmen ist.