Grüne Kraftwerke können Blackouts verhindern

Quelle: www.sueddeutsche.de

 

Für Ökostrom gilt angeblich: Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, drohen Blackouts. Doch stimmt das überhaupt? Ein Test zeigt, dass auch erneuerbare Energien eine stabile Frequenz und Spannung im Netz gewährleisten können.

Die über der halben Republik verteilten Gerätschaften waren zu einem sogenannten Kombikraftwerk zusammengeschaltet worden. Der Test in Berlin, den das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) organisiert hatte, sollte demonstrieren, "dass Erneuerbare Energien eine stabile Frequenz und Spannung im Netz gewährleisten können", sagte Projektleiter Kurt Rohrig vom IWES. Blackouts seien somit auch dann nicht zu befürchten, wenn nur noch grüner Strom durch die Leitungen fließt.

 

Als das Kombikraftwerk dann plötzlich wieder deutlich mehr Energie liefern sollte, wurde es eng. Der Wind reichte offenbar nicht mehr aus, nur eine hoch aufgedrehte Biogas-Produktion hievte den Ausstoß des Kombikraftwerks auf die von außen geforderte Leistung. Immerhin konnte die Anlage dann noch zeigen, dass sie auf die im Sekundentakt schwankende Frequenz im Stromnetz mit leichten Auf- und Abschlägen zu reagieren vermag.

Kommentar

Natürlich wird die Energiewende mit erneuerbaren Ressourcen gelingen. Jedoch zeigt das Beispiel, dass wir uns in diversen Bereichen noch in der Grundlagenforschung befinden, während wir in anderen das System bereits an der Belastungsgrenze betreiben. Und der Bericht zeigt auch, dass es nicht reicht, nur die dezentrale Erzeugung zu fördern. Es ist ein Gesamtumbau des Systems erforderlich. Und das erfolgt am "offenen Herzen". Daher müssen wir auch mit Komplikationen rechnen - und uns darauf vorbereiten - dann wird auch diese schwierige Operation gelingen. Unvorbereitet kann sie jedoch fatal enden.