Der Tag, an dem es plötzlich dunkel wird

Quelle: Die Presse

 

Wie wahrscheinlich ist ein überregionaler Totalausfall des Stromnetzes? Und welche Folgen hätte ein solcher Blackout? Ein Thema, das Wissenschaftler und Experten derzeit genauso beschäftigt wie Apokalyptiker.

Montag, 27.Jänner, 10 Uhr. Die Österreichische Bundeswarnzentrale hat den Zivilschutz ausgelöst, weil in weiten Teilen Europas das Stromnetz ausgefallen ist. Die Behörden ersuchen die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren.

Es ist eine fiktive Radiomeldung, die im Großen Vortragssaal des Innenministeriums ertönt. Doch es ist eine Meldung, die so oder so ähnlich tatsächlich bald zu hören sein könnte. Das glauben zumindest die Organisatoren der Konferenz „Plötzlich Blackout“, zu der sich hier am Freitag mehr als 200 Menschen zusammengefunden haben. Blackout – das ist ein Phänomen, das in den Köpfen von Apokalyptikern ebenso herumschwirrt, wie es von unzähligen Unternehmen, Energieversorgern und Behörden ernst genommen wird. Und das zuletzt durch den gleichnamigen Bestseller von Marc Elsberg einer breiteren Öffentlichkeit dramaturgisch spannend aufbereitet vor Augen geführt wurde: In ganz Europa bricht plötzlich die Stromversorgung zusammen.

 

Ob das Risiko eines Blackouts nun tatsächlich groß ist – oder ob vor allem mit Angst ein Geschäft gemacht wird, das ist eine Frage des Zugangs. Schon beim Y2K-Bug zur Jahrtausendwende wurde mit der Angst vor dem Zusammenbruch viel Geld gemacht. Der Umstieg ins Jahr 2000 verlief letztlich ohne Probleme. Im Gegensatz dazu lässt sich allerdings nie sagen, dass nach Ablauf eines bestimmten Datums die Gefahr eines Blackouts vorbei ist. Es bleibt also genug Stoff für Apokalyptiker. Und genug Arbeit für Organisationen, Behörden und jeden Einzelnen, sich darauf vorzubereiten – wenn tatsächlich einmal für längere Zeit alle Lichter ausgehen.

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