Wind bringt Stromnetz ins Wanken

Quelle: Tiroler Tageszeitung

 

Wien – Es sei nicht mehr die Frage, „ob“ das Stromversorgungsnetz zusammenbricht, sondern lediglich „wann“. Das behauptet die neue Initiative „Plötzlich Blackout“, die unter anderem auch vom Innenministerium unterstützt wird. Immer öfter müsse in das Stromnetz eingegriffen werden, um es zu stabilisieren, warnt „Plötzlich Blackout“-Initiator Herbert Saurugg. „Die Eingriffe sind massiv gestiegen. Heuer gab es bereits 600 kritische Eingriffe in die Netzstabilisierung in Form von Abschaltung und Zuschaltung von Kraftwerken“, so Saurugg. Er wolle das Bewusstsein für den Ernstfall eines Blackouts in der Bevölkerung stärken. Alleine in Deutschland sei es seit Silvester 2011 zu vier sehr kritischen Situationen gekommen, bei denen kleinere Störungen weitreichende Dominoeffekte auslösen hätten können.

Auch Thomas Trattler, Vorstand des Tiroler Stromnetzbetreibers Tinetz, beobachtet die Entwicklungen kritisch. „Wir sehen im europäischen Netz, dass die schwankende Erzeugung etwa aus Windkraft die Stromnetze destabilisiert“, so Trattler. „Kritische Situationen ergeben sich, wenn es sehr große oder gar keine Einspeisungen der erneuerbaren Energieerzeuger wie etwa Windkraft gibt.“ In Tirol würden die Regelkraftwerke dazu eingesetzt, das Stromnetz zu stabilisieren. „In Tirol sehen wir daher nicht das Problem, dass das Netz destabilisiert ist“, so Trattler. Der Dominoeffekt eines großflächigen Blackouts in Europa würde aber auch das heimische Netz treffen, so Trattler.

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