Risiko des Blackouts steigt

Quelle: McKinsey und Die Welt 06.03.13 und 07.03.13

 

Die Experten von McKinsey stellen der Energiewende bisher ein mieses Zeugnis aus. Derzeit gibt es nur bei vier von 15 Zielen Hoffnung, die Vorgaben zu erreichen. Und der Strom wird immer knapper.

Das Ziel, die Nutzung von Solarkraft in Deutschland zu steigern, wurde nicht nur erreicht, sondern dramatisch übererfüllt: Durch den Rekordzubau von Solarmodulen mit 7,6 Gigawatt Leistung im vergangenen Jahr wurde der im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgeschriebene Ausbaukorridor um mehr als das Doppelte überschritten.

Mit aktuell 32,4 Gigawatt installierter Leistung wird das Ziel der Bundesregierung um 49 Prozent übererfüllt – mit weiter steigender Tendenz", heißt es im McKinsey-Bericht: "Noch zeigen die Maßnahmen der Bundesregierung in 2012 also eher eine beschleunigende als bremsende Wirkung. 

 

Im Extremfall, beispielsweise an einem kalten, bewölkten, windarmen Wintertag, könnte es in Deutschland zu kritischen Situationen und damit Importbedarf kommen.

Gemessen am Ziel einer fünf-prozentigen Reservemarge, wie vom Verband ENTSO-E veranschlagt , ist demnach ein klares Risiko für die Versorgungssicherheit zu konstatieren.

 

An dem Thema Versorgungssicherheit muss noch stärker gearbeitet werden: Die technischen Grenzen der Netze werden immer stärker ausgefahren, wobei teilweise nicht einmal genau klar ist, wo diese Grenzen liegen.

Die Tendenz zur Verschlechterung ist bereits deutlich erkennbar: Zwar werden bis 2015 noch sieben große Steinkohlekraftwerke ans Netz gehen. Damit nimmt der Umfang der steuerbaren, sicher verfügbaren Kraftwerkskapazitäten zwischenzeitlich um vier Gigawatt zu. Doch das reicht nicht aus, um die elf Gigawatt Kapazität aus Kernkraftwerken zu ersetzen, die bis 2022 vom Netz gehen sollen.

Kommentar

Aktuell (11/13) spricht man bereits von 36 GW Photovoltaik und 33 GW Wind ausgebauter Erzeugungsanlagen in Deutschland.