Informationen zum Thema Amateurfunk - Notkommunikation

Bereitgestellt vom ÖVSV-Notfunk-Referatsleiter für Niederösterreich.

Katastrophenfunkverkehr

Katastrophenfunkverkehr ist die Übermittlung von Nachrichten, die den nationalen oder internationalen Hilfeleistungsverkehr betreffen, zwischen Funkstellen innerhalb eines Katastrophengebietes sowie zwischen einer Funkstelle im Katastrophengebiet und Hilfe leistenden Organisationen.

 

Notfunkverkehr

Notfunkverkehr ist die Übermittlung von Nachrichten zwischen einer Funkstelle, die selbst in Not ist oder an einem Notfall beteiligt oder Zeuge des Notfalles ist, und einer oder mehreren Hilfe leistenden Funkstellen.

 

Unsere Aufgaben als Funkamateure

Funkamateure unterstützen Hilfsorganisationen und andere Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (z.B. LWZ und SKKM, oder leiten empfangene Notrufe an diese weiter.

Von jeher haben Funkamateure weltweit ihre Gerätschaften und ihr Wissen für Hilfeleistungen zur Verfügung gestellt. Für Notrufe, bei Naturkatastrophen, in Entwicklungsländern, bei Kriegen, dringend benötigten Medikamenten, Seenotfällen, etc. Egal bei welcher Krisenlage, Funkamateure sind bei einem Ausfall der kommerziellen Telekommunikationsnetze weltweit oft die ersten, die wieder Kontakt zur Außenwelt herstellen können.

 

Funkamateure als Kommunikationsspezialisten

Um z.B. eine interkontinentale Funkverbindung auf Kurzwelle aufzubauen reichen neben den nötigen Kenntnissen über die Ausbreitungsbedingungen, einige Meter Draht als Antenne notfalls zwischen Trümmern und Bäumen gespannt, eine (Auto-) Batterie/ Solarzelle, und ein Funkgerät mit rund 1–5 Watt Sendeleistung und eine Morsetaste bzw. Mikrofon aus. Bei über zwei Millionen Funkamateuren weltweit, die dank der Zeitverschiebung rund um die Uhr aktiv sind, erreicht man immer jemanden.

 

Hochwasser, Erdbeben, Stürme, Großfeuer und andere schwere Katastrophen zerstören und beschädigen fast immer Telekommunikationseinrichtungen. Dabei ist es irrelevant, ob die Technik neu oder alt ist. Ohne die entsprechende Infrastruktur und ohne Strom- und Telefonleitungen funktioniert sie einfach nicht mehr. Besonders hier zeigt sich die Stärke des Amateurfunks. Funkamateure betreiben ihre Station unabhängig von einer Infrastruktur. Sie verfügen regional und länderübergreifend über zahlreiche Kontakte und leisten damit eine der wichtigsten Beiträge bei der Unterstützung von Behörden und Hilfsorganisationen in der Notfallkommunikation.

Ein großer Vorteil des Amateurfunkdienstes sind hierbei weltweit zugewiesene Frequenzbereiche. Somit ist eine unkomplizierte grenzüberschreitende Kommunikation jederzeit möglich, während es bei der Zusammenarbeit verschiedener Hilfskräfte wie z.B. BOS, Bundesheer, örtliche Energieversorger etc. schon bei regionalen / nationalen Großschadenslagen immer wieder an den unterschiedlichen Funkdiensten und Frequenzen scheitert. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Funkamateur seine Geräte bestens kennt, da er durch den laufenden Betrieb praktisch immer am Üben ist.

 

Partnerorganisationen

Unter Partnerorganisationen sind jene zu verstehen, die entweder die Unterstützung des Amateurfunkdienstes in Anspruch nehmen und/oder selber Funkamateure mit entsprechenden Funktionen beschäftigen.

Beim Österreichischen Roten Kreuz sind in allen Bundesländern Telekomeinheiten mit lizensierten Funkamateuren integriert, die im Katastrophenfall auch auf den Amateurfunkdienst zur flächigen Unterstützung und Ergänzung zurückgreifen können. Damit ist bei Bedarf die Kommunikation mit organisationsfremden Funkamateuren im In- und Ausland sichergestellt.

Die Landeswarnzentralen (LWZ) der Landesregierungen bzw. in der Katastrophenleitzentrale (KLZ) der Gemeinde Wien, sind im Katastrophenfall für die Krisentelekommunikation innerhalb des jeweiligen Bundeslandes mit der Bundeswarnzentrale (BWZ) beim BM.I zuständig. Auch in den LWZ's und der KLZ wird Schritt für Schritt - oder ist bereits - der Amateurfunkdienst als unterstützendes Führungsmittel integriert.

Das österreichische Bundesheer hat schon seit vielen Jahren eine eigene Amateurfunkgruppierung AMRS die aus Heeresangehörigen mit Amateurfunklizenz besteht und ebenfalls im Katastrophenfall über den Amateurfunkdienst auf die große Anzahl externer Funkamateure weltweit zugreifen kann!

 

Allen Partnerorganisationen wurden durch die oberste Fernmeldebehörde (OFMB) Rufzeichen (z.B. OEH, OEK, OEY) als sog. Staatsfunkstellen zugewiesen. Diese Staatsfunkstellen betreiben abseits des Amateurfunkdienstes feste und verlegbare Kurzwellenstationen auf eigenen Frequenzen innerhalb Österreichs.

Die primäre Aufgabe der Staatsfunkstellen ist die Telekomunterstützung des jeweiligen Einsatzstabes - auch auf Kurzwelle. Im Krisenfall sind diese Funkstellen befugt auf den Kurzwellenbändern 30, 40 und 80m innerhalb Österreichs Funkbetrieb direkt mit Funkamateuren abzuwickeln. Internationaler Betrieb erfolgt als Amateurfunkstation mit dem jeweils zugewiesenen Amateurfunkrufzeichen auf den üblichen Amateurfunkfrequenzen.

 

Die Betreuung einer eventuellen Funkstation (Amateurfunk und Staatsfunkstelle), sollte möglichst durch Funkamateure aus den betreffenden Organisationen der Region sichergestellt werden.

 

Der ÖVSV-Notfunk-Referatsleiter für Niederösterreich,

Herr Karl SPECKMAYR, OE3KYS, oe3kys@oevsv.at ist Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen.

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