Schweiz half deutschen Blackout abzuwenden

Quelle: www.handelszeitung.ch

 

Die EU kann der Schweiz nicht den Stecker ziehen

Nach der SVP-Initiative will die EU mit der Schweiz die Gespräche über Stromabkommen auf Eis legen. Allerdings kann es sich die Union nicht leisten, das Land versorgungstechnisch zu isolieren.

 

Der «Welt» liegen Dokumente vor, die belegen, dass deutsche Netzbetreiber im Februar 2012 auf dem Höhepunkt der Versorgungskrise bei der Schweizer Swissgrid telefonisch eine «Notreserve» über 300 Megawatt anforderten, um den Blackout in letzter Minute abzuwenden. Der Preis dafür lag mit 3000 Euro pro Megawattstunde um das 50-fache über dem damaligen Börsenpreis für Strom.

«Die Schweiz steht zwar nur für drei Prozent des europäischen Stromverbrauchs, aber über unser Territorium gehen elf Prozent aller europäischen Stromflüsse»

 

Deutschland wird solche Nachbarschaftshilfe vermutlich eher öfter brauchen, wenn in Bayern und Baden-Württemberg immer mehr schwankender Ökostrom gesicherte Kraftwerksleistung ersetzt. Professionelle Energiehändler sind deshalb entsetzt über die drohende Isolation der Schweiz.

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Und wieder einmal, es geht nicht um isolierte nationale Netze und Versorgungssysteme, sondern um ein nur im ganzen funktionierendes europäisches Stromversorgungssystem. Die immer wieder stattfindende Trivialisierung komplexer Zusammenhänge ist gefährlich.

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