Blackout? Europas Stromnetze unter Druck

Quelle: Ö1

 

"Blackout? Europas Stromnetze unter Druck" so der Titel
des von Barbara Battisti gestalteten "Saldo - das Wirtschaftsmagazin"
am Freitag, den 7. März um 9.44 Uhr in Ö1.

Wie anfällig Europas Energieversorgung ist, zeigt die Krise in der
Ukraine. Aber nicht nur bei der Gasversorgung kann es rasch Probleme
geben, auch beim Strom gibt es Risiken. Ohne Strom ist unser Alltag,
unser modernes Leben nicht mehr denkbar. Ein Blackout, also ein
Stromausfall, der länger dauert und eine größere Region betrifft,
hätte dramatische Folgen: Kein Strom bedeutet nicht nur kein Licht,
kein Warmwasser, keine Heizung, keine öffentlichen Verkehrsmittel,
sondern auch keine Kommunikation, kein Telefon, kein Fernsehen, kein
Radio. Damit der Strom immer fließt und da ist, wenn wir ihn
brauchen, benötigt man verlässliche Übertragungs- und Verteilnetze.
Die europäischen Stromnetze kommen aber immer öfter an die Grenze
ihrer Leistungsfähigkeit. Das hat auch mit der Energiewende und dem
Ausbau von Strom aus erneuerbaren Quellen zu tun. Denn Erzeugung und
Verbrauch können nicht mehr so einfach auf einander abgestimmt werden
wie früher: Wind weht auch dann, wenn gerade weniger Strom gebraucht
wird und Sonnenstrom steht an bewölkten Tag nicht ausreichend zur
Verfügung. Das Speichern von Strom ist noch immer schwierig. Dazu
kommt, dass in Österreich Stromimporte zunehmen, weil deutscher
Ökostrom durch die hohen Förderungen extrem billig ist. Immer öfter
muss in den Strommarkt eingegriffen werden und das ist teuer. Damit
das Energiesystem auch künftig verlässlich funktioniert, müssen die
europäischen Stromnetze rasch ausgebaut werden, da sind sich alle
Experten einig. Und das bedeutet Milliarden Investitionen: allein
Österreich muss bis 2020 mehr als acht Milliarden Euro in seine
Stromnetze investieren. Wie kann das finanziert werden? Was bedeutet
das für die Verbraucher? Hat die E-Wirtschaft die Entwicklung
verschlafen, wie manche Kritiker behaupten? Und was passiert, wenn
nichts passiert?

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Kommentare: 1
  • #1

    Plötzlich Blackout! (Freitag, 07 März 2014 14:18)

    Leider wurden einmal mehr zu sehr die nationale Angelegenheiten und zu wenige die europäischen Zusammenhängen beleuchtet. Denn in Österreich haben wir wahrscheinlich noch einen Puffer, um das Netz den nationalen Bedürfnissen anzupassen, auf europäischer und vor allem deutscher Ebene leider nicht. Es geht aber um ein europäisches Verbundnetz - wo alle voneinander abhängen.

    Die zentrale Rolle Österreichs in Europa durch die Pumpspeicherkraftwerke muss wohl etwas nüchterner beleuchtet werden. Hier gibt es sicher eine sehr wichtige puffernde Wirkung. Jedoch auch eine sehr begrenzte.
    Derzeit stehen in Österreich rund 7 GW Speicherleistung zur Verfügung, die natürlich nicht zur gleichen Zeit in voller Höhe abgerufen werden können. Am 21.01.2014 wurden in Deutschland von den 70 GW installierter Leistung aus Wind und PV-Anlagen über den ganzen Tag nur rund 0,5-1 GW erzeugt. Da wären 7 GW nur ein Tropfen auf den heißen Stein, um dieses Defizit auszugleichen. Ganz zu schweigen von der zeitlichen Verfügbarkeit (GWh).