Gefahr Black-out - Oesterreichs Energie

Quelle: Fachmagazin Oesterreichs Energie 3/2014

 

Ein einstündiger Black-out in Deutschland  würde einen volkswirtschaftlichen Schaden von 600 Mio. Euro verursachen [siehe Blog], bei einem vergleichbaren Ereignis in Österreich wären es 60 Mio. Euro [siehe Analyse]. Dabei entsteht ein Großteil der Kosten bereits in den ersten Minuten der Unterbrechung. Die Saidi-Statistik (System Average Interruption Duration Index), welche die Dauer der Stromausfälle in Minuten je Kunde pro Jahr misst, zeigt insgesamt seit 2006 eine positive Entwicklung.

Alarmierend ist die Anzahl der Netzeingriffe durch die Übertragungsnetzbetreiber, welche seit 2010 stark gestiegen sind. Während TenneT in 2010 lediglich 290 Eingriffe vornehmen musste, waren es 2011 schon 1024. In Österreich zeichnet sich bei der Austria Power Grid (APG) ein ähnliches Bild ab, mit 1800 Eingriffen im Jahr 2009 und 2500 in 2011 [siehe Blog]. 

 

Dieser Anstieg ist in erster Linie der zunehmenden Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen zuzuordnen, die in den letzten Jahren vermehrt zu Volatilität im Netz geführt haben. Netzbetreiber werden somit vermehrt zum Krisenmanager der Energiewende, da sie die Netzstabilität nur durch Eingriffe gewährleisten können. Diese Sorge findet auch bei der Industrie Anklang, da eine Verschlechterung der Spannungsqualität die Produktion unterbrechen könnte.

Ökostrom vs. Versorgungssicherheit
Die Dauer an Versorgungsunterbrechungen für den Endkunden hat in Deutschland als auch in Österreich kontinuierlich abgenommen. Im Gegensatz dazu ist es immer öfter notwendig, von Seite des Übertragungsnetzbetreibers stabilisierend in das Netz einzugreifen, um einen Black-out zu vermeiden, da diese hohe volkswirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe verursachen können.

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