Europas Atomkraftwerke sind nicht sicher genug

Quelle: Die Welt vom 30.09.12

Die Meldung ist bereits 2 Jahre alt, dennoch beachtenswert.

 

Europäische Atomkraftwerke weisen erschreckende Sicherheitsmängel auf. Das belegen umfangreiche Stresstests. Französische AKW schneiden besonders schlecht ab – aber auch deutsche AKW sind betroffen.

Die Europäische Kommission hat bei der Überprüfung europäischer Atomkraftwerke schwere Mängel festgestellt. Nach dem Atomunfall von Tschernobyl 1986 hätten die EU-Staaten dringende Sicherheitsmaßnahmen vereinbart. "Auch Jahrzehnte später steht deren Umsetzung in einigen Mitgliedsländern noch immer aus."

 

Die Sicherheitsstandards von Europas Nuklearanlagen weisen große Unterschiede auf. "Hunderte technische Verbesserungsmaßnahmen" seien identifiziert worden, "praktisch alle Anlagen bedürfen verbesserter Sicherheitsmaßnahmen". Das ist das Abschlussergebnis der Stresstests, die die EU-Kommission nach dem Atom-Unglück im japanischen Fukushima im März 2011 durchführen ließ. Der Bericht liegt der "Welt" vor. Welche Kraftwerke konkret betroffen sind, wird erst später bekannt gegeben.

 

Bei deutschen AKW kritisiert Brüssel die auf den Anlagen selbst installierten Erdbeben-Warnsysteme als unzureichend. Auch seien die von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA vorgeschriebenen Leitlinien bei schweren Unfällen nicht voll umgesetzt.

 

"In vier Reaktoren, die in zwei verschiedenen Ländern liegen, haben die Betreiber weniger als eine Stunde Zeit, um nach einem kompletten Stromausfall oder/und einem Ausfall der Kühlsysteme die Sicherheitssysteme wieder hochzufahren", heißt es in dem EU-Report weiter.

 

Auch für den Abschlussbericht wurden nur 24 der insgesamt 68 AKW überprüft.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0