Stromausfall – Grundlagen und Methoden zur Reduzierung des Ausfallrisikos der Stromversorgung

Quelle: www.bbk.bund.de

 

Ein großflächiger mehrtägiger Stromausfall in Deutschland käme einer natio - nalen Katastrophe gleich.  Aufgrund unserer hohen Abhängigkeit von der Stromversorgung würde ein solcher Ausfall lebenswichtige Funktionen unserer Gesellschaft stark beeinträchtigen und kollabieren lassen. Die Bevölkerung, die Gesellschaft und ihre besonders wichtigen Einrichtungen müssen daher vor den Auswirkungen eines Ausfalls der Kritischen Infrastruktur Stromversorgung umfassend geschützt werden. Vorbeugung, Vorbereitung und richtige Reaktion auf Stromausfälle sind deshalb wichtige Aufgaben des Bevölkerungsschutzes. 

 

Die vorliegende Veröffentlichung fokussiert auf den Aspekt der Vorbeugung und beschreibt eine Systematik des Risikomanagements in der Stromversorgung, mit der vorhandene Ansätze ausgebaut und innovativ ergänzt werden können.

 

Die vorgestellten Erkenntnisse des Forschungsprojektes GRASB können von den einzelnen Handlungsträgern im Stromversorgungssystem, insbesondere den Betreibern der Infrastrukturen, für ihr Risikomanagement aufgegriffen werden.

 

Die Auswirkungen eines lang anhaltenden und großflächigen Stromausfalls auf die Kommunikationsprozesse zwischen den beteiligten Partnern Behörden, Betreibern und der betroffenen Bevölkerung sind nur schwer abzuschätzen. Durch die Interdependenzen der Kommunikationsinfrastrukturen, die insbesondere auf der Stromversorgung beruhen, ist die Kommunikation bei nicht ausreichender Reserve- und Ersatzenergieversorgung stark eingeschränkt. Andere Kommunikationsarten, die weitgehend von einer sicheren Stromversorgung unabhängig sind, sollten bei einem lang andauernden Stromausfall zur Verfügung stehen, um eine Mindestversorgung mit Informationen sicherzustellen. Alternativ kann die Zuverlässigkeit sowie zeitliche Verfügbarkeit notwendiger Ersatzenergieversorgungen verbessert werden.

 

Der Kommunikationsprozess kann durch Abstimmung der Ansprechpartner untereinander, nicht erst in der Krise, sondern bereits in der vorhergehenden Risikokommunikation, verbessert werden. Neben der Nutzung gemeinsamer Kommunikationsmittel können Ressourcen und Maßnahmen in Kooperation entwickelt werden, die über den Krisenverlauf die Risiken mindern und die Bewältigung verbessern.

 

Weiterer Forschungsbedarf zur Kritischen Infrastruktur Stromversorgung besteht noch in Bezug auf die Auswirkungen eines Ausfalls auf die öffentliche Sicherheit. Das Verhalten der Bevölkerung in einem großflächigen und lang anhaltenden Stromausfall ist noch nicht ausreichend bekannt. Unterschiedliche Studienergebnisse und fehlende Referenzereignisse erschweren hier eine Vorhersage.

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