Effekte regional verteilter sowie Ost-/West-ausgerichteter Solarstromanlagen

Quelle: www.agora-energiewende.de

 

Würden Photovoltaikanlagen künftig nicht mehr vorzugsweise nach Süden, sondern nach Osten und Westen ausgerichtet sowie gleichmäßiger über die Bundesländer verteilt als bisher, so hätte das erhebliche Vorteile für das Stromsystem: eine gleichmäßigere Einspeisung von Solarstrom, ein geringer Ausbau der Verteilnetze sowie geringere Anforderungen an die übrigen Kraftwerke. 

Der Bau neuer Solaranlagen folgte bisher dem Prinzip, dass die einzelne Anlage möglichst viele Kilowattstunden Strom produzieren sollte. Die Ursache liegt im Erneuerbare-Energien-Gesetz, das jede produzierte Kilowattstunde Solarstrom – abhängig vom Errichtungsdatum der Anlage – gleich honoriert. Das Ergebnis dieser Regelung: Die Solaranlagen sind mehrheitlich im Süden Deutschlands errichtet worden und die meisten sind nach Süden ausgerichtet.

 

In Zukunft wird es aber nicht nur darauf ankommen, dass eine Kilowattstunde Strom möglichst günstig produziert wird, sondern auch darauf, sie möglichst günstig ins System zu integrieren. 

Der Spotmarktpreis als Index für eine dynamische EEG-Umlage

Eine Dynamisierung der EEG-Umlage soll die Stromnachfrage flexibilisieren, negative Strompreise bekämpfen und Eigenverbrauchs-Kraftwerke in den Strommarkt einbinden. Teilnehmen sollen zunächst nur Großverbraucher, Haushalte sind außen vor.

 

Selbst ein sehr niedriger oder gar negativer Strombörsenpreis zu manchen Stunden gibt daher Verbrauchern kaum einen Anreiz, ihren Verbrauch in diese Zeiten zu verlagern. Für den Erfolg der Energiewende kann ein solches Lastmanagement jedoch zu einem entscheidenden Faktor werden.

 

„Die Dynamische EEG-Umlage wirkt negativen Strompreisen entgegen und bindet Kraftwerke zur Eigenversorgung mit Stromsystem ein. Beide Elemente vermindern die Kosten der Energiewende und tragen zugleich dazu bei, dass die hohe Versorgungssicherheit in Deutschland auch langfristig gewahrt bleibt.“

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Kommentare: 1
  • #1

    Plötzlich Blackout! (Donnerstag, 10 Juli 2014 09:07)

    Wichtige Erkenntnis, die zwar spät aber nicht zu spät kommen und einmal mehr zum vernetzten ganzheitlichen Denken auffordert. Die Energiewende geht viel weiter und betrifft nicht nur die Produktion, sondern bedeutet einen Kulturwandel. So bedeutet die Dynamisierung des Energieverbrauchs wohl auch eine Dynamisierung der Produktion und damit auch der Arbeitszeiten ... sind wir darauf auch schon vorbereitet? In energieintensiven Produktionen sicher ein sinnvoller und notwendiger Schritt - die Frage ist, wie sich das in die Produktions- und Arbeitsprozesse integrieren lässt.