Was, wenn in Österreich der Strom ausfällt?

Blackout. Forschergruppen aus Linz und Wien untersuchen, welche Folgen Stromausfälle haben, wie sie zustande kommen und wie sie sich vermeiden lassen. Sie nutzen dafür aufwendige Computersimulationen.

Stromausfälle sind aber auch teuer: Laut Berechnungen würde schon ein einstündiger Ausfall der Stromversorgung in Wien mit einem Gesamtschaden von über 60 Millionen Euro zu Buche schlagen. Ausfälle von vornherein zu vermeiden, ist daher das Ziel des Projekts „Blackouts in Österreich“, kurz „BlackÖ“, unter der Leitung von Johannes Reichel vom Energieinstitut der Johannes-Kepler-Uni Linz.


Einige Risikofaktoren für großflächige Blackouts wurden festgestellt: Grundsätzlich steigert eine hohe Netzbelastung das Risiko. Ein Netz, das bereits überlastet ist, kann auftretende Fehler schwerer kompensieren als ein Netz, das noch Reserven hat. Ein weiteres Problem sind weiträumige Stromtransite, also der Transport über große Umwege, der außerdem erhöhte Netzverluste mit sich bringt. Geringe Eigenerzeugung in der Region führt zu erhöhtem Risiko und ist auch teurer. Und schließlich sind Verletzungen von Sicherheitsregeln wie des N-1-Prinzips riskant.Als Maßnahmen zur Erhaltung der Versorgungssicherheit haben die Forscher eine Reihe von Schritten vorgeschlagen, unter anderem verbesserte Diagnosemöglichkeiten, um den laufenden Betrieb zu beobachten, sowie die Entwicklung neuer Konzepte speziell im Hinblick auf erneuerbare Energie, die abseits der Verbrauchsschwerpunkte eingespeist wird. Außerdem wünschen sie sich eine höhere Anerkennung des Bedrohungspotenzials lang anhaltender Blackouts und eine Verkürzung der Genehmigungszeiten für Projekte zur Erhaltung der Versorgungssicherheit.

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